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Neuseeland – Tag 15
Zu Beginn der dritten Woche erreichten wir den südlichsten Punkt der Südinsel: Slope Point. Wenn man ganz ehrlich ist, lohnt es sich nicht wirklich. Man kann ein Foto vor dem Schild dort machen, das anzeigt wie viele Kilometer es noch in die Antarktis sind. Das war es aber auch schon. Für uns war es okay, da wir in der Nacht davor in der Nähe gecampt haben. Allgemein empfehlen kann ich es aber nicht.
Damit hatten wir den letzten Punkt in den Catlins gesehen und machten uns nun langsam aber sicher in Richtung Te Anau und Fjordland auf. Auf dem Weg dorthin machten wir mittags noch einen Zwischenstopp in Invercargill, um ein paar Einkäufe zu tätigen. Fürs Mittagessen ging es dann in den Queenspark, die größte Gartenanlage der Stadt, die im Stile eines englischen Gartens angelegt worden ist. Bevor wir in Te Anau ankommen sollten, hatten wir geplant, in Lumsden die Nacht zu verbringen. Lumsden ist zwar ein Kaff im Nirgendwo, aber es gibt dort einen der besten Campingplätze in Neuseeland. Der Platz – ein alter Bahnhof – ist kostenlos, es gibt dort keine Sandflies, man hat Public restrooms direkt neben und aufgrund der Stadtbibliothek in nächster Nähe auch WLAN an bestimmten Orten. Traumhaft 🙂
Zum Abschluss des Tages wartete dann noch ein echtes Highlight auf uns. Fürs Abendessen hatten wir uns das Route 6 ausgesucht, dass auch noch direkt gegenüber vom coolen Campingplatz liegt. Dort gibt es mega leckere Burger in richtig großen Portionen. Vor allem die Pommes waren riesig und lecker. Dazu gab es auch noch verschiedene Saucen, die ebenfalls ein Gedicht waren. Mit vollem Bauch ging es dann die 50m Fußweg glücklich und zufrieden zurück zum Camper.
Neuseeland – Tag 16
Nach dem Ausschlafen machten wir uns auf den Weg nach Te Anau. Da wir noch einiges zu organisieren hatten und die nächsten Tage wieder anstrengender werden würden, verbrachten wir die meiste Zeit im Camper mit ausruhen und organisieren. Mittags machten wir noch einen kurzen Abstecher ins örtliche Bird Sanctuary, was sich jedoch als eher mau und unspektakulär herausstellte und nicht wirklich zu empfehlen ist. In Te Anau selbst gibt es wenige bis keine kostenfrei Campingplätze, weswegen uns noch ein kleiner Fahrtweg am Abend bevorstand. Dafür wurden wir mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.
Neuseeland – Tag 17
Wow! Einfach nur atemberaubend. Anders kann man die Fahrt von Te Anau zum Milford Sound & den Sound selbst nicht beschreiben. Insbesondere nach dem ersten Drittel lagen auf der Strecke viele Dinge zum Staunen, angefangen beim breiten Flussbett des Eglinton River, das übersät mit Lupinen & Kieselsteinen war. Die Strecke selbst mäandert ebenfalls sehr fotogen ihren Weg durch das Tal hinauf zum Divide und schließlich dem Homer-Tunnel, dem Zugang zum Tal, das in den Milford Sound mündet. Je weiter man sich dem Tunnel nähert, desto schroffer und steiler werden die Felswände und desto näher rücken sie auch. Die Straße selbst führt im Wechsel durch Wald und offenes Gelände. Wirklich atemberaubend schön.
Am Milford Sound angekommen, war die Sonne zwar schon aufgegangen, da der Sound aber Richtung Westen verläuft und die Berge im Osten hoch sind, war die Sonne noch nicht über die Gipfel gelangt. Ich bin dann möglichst schnell ans Wasser, um einen Spot für die Fotos zu suchen. Dabei habe ich einen anderen Fotografen gesehen und mich zu ihm gesellt. Wie sich herausstellte, hat er den Spot schon seit einigen Jahren rausgesucht. Nach einer kurzen Unterhaltung und Hilfe beim Stativ aufbauen, waren die ersten Fotos gemacht, bis die Sonne dann hinter den Bergen aufging. Der Sound wurde in sanftes Sonnenlicht getaucht. Ein toller Moment! Nachdem ich diesen zumindest einige Minuten auch fotografisch nutzen konnte, ging es aber schon weiter zu unserer Schifffahrt, die kurz später anstand.
In weiser Voraussicht hatten wir die erste Tour an diesem Tag gebucht und hatten für große Teile der Fahrt den Sound für uns alleine. Die Ausblicke auf der Tour waren beeindruckend. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir an gigantischen, steil abfallenden Felswänden entlang bis zur Tasman Sea und wieder zurück. Zwischendurch boten sich immer wieder Blicke auf Ausläufer der Southern Alps und natürlich auch auf Mitre Peak, den ikonischen Berggipfel des Sounds. Dass hier die Sonne scheint ist eine absolute Rarität, da es an knapp 250 Tagen im Jahr regnet. Das war Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite war die Fahrt natürlich viel angenehmer als wenn es regnet und der Ausblick ebenfalls deutlich besser. Auf der anderen Seite ergießen sich an nassen Tagen hunderte kleiner Regenfälle über die Klippen in den Sound, was nicht minder beeindruckend sein soll. Alles in allem ist es also wahrscheinlich egal welches Wetter dort herrscht: Der Milford Sound oder sein „Bruder“, der Doubtful Sound, sollten auf keiner Reise nach Neuseeland fehlen. Auf der Fahrt durch den Sound sieht man auch immer wieder Robben und mit Glück wohl auch Delphine, was uns jedoch nicht gegönnt war. Für knapp 40 neuseeländische Dollar erhält man hier eine tolle Rundfahrt über knapp 1,5 Stunden, die auf unserer Liste der Highlights weit oben steht.
Da wir die erste Fahrt des Tages gebucht hatten, traten wir gegen Mittag die Rückfahrt an. Für unser Mittagessen machten wir auf der Rückfahrt nach Te Anau Halt am Monkey Creek. Unser Stopp dort war eher zufällig, da wir etwas essen wollten und der Parkplatz schön frei war. Während wir unsere Snack aßen kam dann jedoch ein Reisebus mit asiatischen Touristen nach dem anderen. Zeitweise standen 4 große Reisebusse auf dem Parkplatz. Das war dann zwar weniger idyllisch, dafür wussten wir zumindest, dass es eine Sehenswürdigkeit sein muss 😉
Zweites Ziel des heutigen Tages war der Key Summit Trail, den ich noch wandern wollte. Startpunkt ist am Carpark “The Divide”. Wie der Name schon sagt geht es bei der Wanderung hauptsächlich nach oben. Der erste Teil der Strecke deckt sich auch mit dem Routeburn Track, einem der Great Walks. Geht man anfangs noch durch den Dschungel, erreicht man nach etwa einer Stunde offeneres Gelände und wird am Key Summit dann auch mit einem gigantischen Rundumblick belohnt. Auch wenn es recht steil nach oben geht, kann ich die kurze Route (ca. 3h alles zusammen) sehr empfehlen.
Neuseeland – Tag 18 (Heiligabend)
Weihnachten in der Sonne. Da hier zwar Weihnachtsstimmung herrscht (die Kassierer im Supermarkt sind alle verkleidet), bei mir aber wenig davon ankam, war es nicht so komisch. Für heute waren einige Orga-Sachen angesagt, bevor abends dann “unser” Weihnachten mit einem Besuch bei einem Italiener in Te Anau, angesagt war (in Neuseeland ist wie in den USA erst am 25.12. richtig Weihnachten). Aber der Reihe nach. Wir hatten uns überlegt, für Weihnachten eine Videobotschaft zu verschicken. Nach ein paar Startschwierigkeiten und zwei Testläufe später war der kurze Clip dank DJI Osmo Mobile & iMovie dann aber doch im Kasten, geschnitten und verschickt. Danach standen noch duschen & einkaufen an und kaum hatten wir uns versehen, war es auch schon 18 Uhr und unsere Reservierung im Ristorante Paradiso stand an. Nach genialer Pasta & einer leckeren Pizza aus dem Steinofen ruhten wir uns ausgestreckt im Campervan bis zum Sonnenuntergang aus. Zum Sonnenuntergang ging es dann ein paar 100m weiter zu einem der meistfotografierten Orte in Te Anau: Ein altes Pier beim Yachthafen. Schönes altes Holz, mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund & Te Anau an der Seite – sehr fotogen.
Neuseeland – Tag 19
Erster Weihnachtsfeiertag. Nun war es endlich soweit. Unser Great Walk stand an. Dachten wir im Vorfeld unserer Reise noch, dass wir im September / Oktober noch früh dran seien mit unserer Reservierung für den Kepler Track als einen der Great Walks, stellte sich schnell heraus, dass das ein Trugschluss war. Für den ganzen Dezember gab es nur noch die Möglichkeit über Weihnachten Übernachtungen auf dem Track zu reservieren. Für den Routeburn Track, den wir eigentlich gehen wollten, war selbst das nicht mehr möglich. Also blieb uns nicht mehr viel übrig, da wir auf jeden Fall einen der Great Walks machen wollten, und wir buchten die Übernachtungen für Weihnachten. In Neuseeland haben wir gehört, dass teilweise schon im März viele Termine für Dezember und Januar ausgebucht sind. Falls wir noch mal nach Neuseeland kommen sollten, ist klar, dass wir die Planung und Reservierung der Walks früher angehen.
Alles Weitere zum Kepler-Track gibt es dann im speziellen Blogeintrag zur Wanderung zu lesen.