Wanderung im Bergell in Graubünden

30. August 2016

Nachdem unsere letzte Tour in die Schweizer Alpen nun schon mehr als ein Jahr hinter uns lag, ging es endlich wieder los. Wir, das sind Christopher, Burkhard und ich. Für die Tour dieses Jahr haben wir uns noch mit Johnny verstärkt, der uns mit seiner unermüdlichen Ausdauer noch alle verblüffen sollte 

4 Wandertage im Bergell in Graubünden in der Nähe von Sils und St. Moritz waren dieses Mal geplant. Nachdem wir die Tour im Tessin letztes Jahr aufgrund des Wetters vorzeitig abbrechen mussten, waren wir dieses Mal positiver gestimmt, da wir knapp einen Monat später im Jahr unterwegs waren. Der spätere Zeitpunkt sollte letztlich auch belohnt werden und wir hatten bis zum Ende keinen Schnee. Aber alles der Reihe nach.

Daten der Tour

Länge der Tour: 4 Tage | Datum: 27.-30.08.2016 | Art der Tour: Rundwanderweg | Übernachtung: Zelt | Gelände: Alpin | Ort: Vicosoprano, Kanton Graubünden, Schweiz | Bergspitzen: Piz Duan (3131 m)

Karte der Zeltwandertour Pizzo Campo Tencia
Blaue Tour (Wanderkarte der Tour auf https://www.alternatives-wandern.ch)

Wanderung in Graubünden – Anreise

In der Nacht von Freitag auf Samstag ging es dann auch endlich los. Nachdem wir alle Sachen im VW Bus verstaut hatten, ging es auf die Autobahn in Richtung Schweiz. Gegen halb vier Uhr morgens erreichten wir den Julierpass (2.284 m). Da wir sowieso erst vormittags am Samstag loslaufen wollten, entschieden wir uns oben auf dem Pass zu bleiben und dort im Bus zu schlafen. Ich hatte mir auf der letzten Tour vorgenommen, mehr Astrofotos zu machen. Somit ging es für mich nicht direkt ins Bett, sondern erst noch mal nach draußen. Der Sternenhimmel war beeindruckend und die Lichtverschmutzung dank der Höhe und Abgeschiedenheit angenehm gering. Nachdem ich mehrere Standorte ausprobiert hatte, fiel ich dann gegen 5 Uhr erschöpft, aber ziemlich zufrieden ins Bett.

Milchstraße bei Nacht am Julierpass
Milchstraße Julierpass
VW Bus mit offener Heckklappe und Wanderausrüstung
Unser mobiles Hotel
Mensch macht Yogapose am See bei Sonnenschein
Yoga am Morgen

Wanderung in Graubünden – Tag 1

Nach einer kurzen Nacht erkundeten wir früh morgens zuerst noch ein wenig die Gegend rund um unseren Schlafplatz. Dann ging es weiter zu unserem Zielort: Bregaglia, genauer gesagt die Gemeinde Vicosoprano (1.067 m).

Sonnen scheint durch Äste eines Baums mit Bergen im Hintergrund
Strahlender Sonnenschein zum Start der Tour
Flusslauf mit einer Brücke
Brücke in Vicosoprano

Nach einem kurzen Frühstück starteten wir gegen halb eins endlich in die Berge. Unser erstes Etappenziel war die Alp Plan Lo, knapp 1.000 Höhenmeter, aber nur 2-3 km Wegstrecke über uns. Nachdem die ersten Höhenmeter noch weniger steil ausfielen, ging es die letzten geschätzt 600 Meter in Serpentinen zügig nach oben. Der Blick von dort auf die Bergkette auf der anderen Seite des Tals war absolut beeindruckend.

Bergmassiv
Berghang auf der anderen Talseite

Nach etwa einer Stunde ging es weiter zu unserem Tagesziel, dem Lägh da Cam. Dafür mussten wir noch ca. 200 Höhenmeter bewältigen, bis wir über einen Kamm in eine Talsenke zum Lägh da Cam absteigen konnten. Auf dem Weg hinauf begleiteten uns dann auch die ersten Murmeltierpfiffe. Auf halbem Weg nach oben sahen wir dann auch das erste Tier bei seiner Wache auf den Steinen. Die perfekte Zeit um meine neue Errungenschaft auszuprobieren: Das Fujifilm XF 100-400mm F4.5-5.6 OIS WR zusammen mit dem passenden 1,4x Telekonverter. Knapp 1.000mm Brennweite bei f8 und funktionierendem Autofokus sorgten bei mir für entsprechende Vorfreude. Einige Bilder damit waren auch sehr zufriedenstellend, andere wiederum erreichten nicht die absolute Schärfe, die ich in Testfotos vor der Reise erreichte. Alles in allem bin ich aber definitiv zufrieden, allein aufgrund der Möglichkeit die Tiere durch die hohe Brennweite großformatig abzulichten.

Murmeltier auf Wachposten
Murmeltierwachposten
Wanderer durchquert Alpenwiese
Christopher auf dem Marsch nach oben
Wanderer vor Bergkulisse
Christopher auf dem Marsch nach oben Teil 2

Gegen Abend erreichten wir schließlich den Lägh da Cam. Dort angekommen war die Freude groß, die schweren Rucksäcke loszuwerden. Der Aufstieg mit über 1.200 Höhenmetern mit Gepäck für vier Tage hatte es definitiv in sich. Das sollte sich auch in den kommenden Tagen noch an unserer Ausdauer bemerkbar machen. Okay nicht bei allen, da unser Jungspund Jonny völlig entspannt oben ankam, während wir “alten” Männer am Aufstieg ziemlich zu knabbern hatten. Hach, was würde man dafür geben wieder Student und viel Zeit für Sport zu haben und entsprechend fit zu sein.

Wanderung in Graubünden – Tag 2

Handyklingeln? Im Urlaub? Morgens um 05.45? Wer hat sich denn sowas ausgedacht …? Nachdem ich mich einfach umdrehen wollte, hatte mein Zeltnachbar Christopher zum Glück kein Erbarmen und wir machten uns auf den Weg um den Sonnenaufgang auf dem Piz Cam (2.634 m) zu begrüßen. Noch ein wenig schlaftrunken machten wir uns auf den Weg nach oben und erreichten nach ein klein wenig kraxeln auch pünktlich zum Sonnenaufgang den Gipfel. Dort wurden wir für’s Aufstehen und den Aufstieg mit einem tollen Sonnenaufgang belohnt. Dabei wurde mir einmal mehr deutlich, wie geil es ist, so früh morgens in den Bergen auf einem Gipfel zu sitzen und den Sonnenuntergang zu erleben.

Berge im Morgengrauen
Berge im Morgengrauen
Sonnenaufgang vor Bergen im Bergell in Graubünden
Wolken bei Sonnenaufgang
Jan Becker mit Hand an Kamera vor Bergkulisse
Liveview vom Sonnenaufgang (Bild: Christopher Püschel)
Berghänge angestrahlt von Sonnenstrahlen
Erste Sonnenstrahlen
Sonnenaufgang in den Bergen
Morgensonne

Der erste Tag unseres heutigen Wegs führte uns durchs Val da Cam, ein Hochmoor auf über 2.000 m. Unsere Freude war groß, als wir dort schon nach kurzer Zeit einen Apollofalter entdeckten, der sich jedoch nirgends niederließ und pausenlos weiterflatterte. “Wow, endlich habe ich mal einen Apollo gesehen”, dachte ich mir da noch, da diese in Deutschland äußerst selten geworden sind. Eine Stunde und ca. 30 weitere Apollo später war deren Anwesenheit schon völlige Normalität. Leider klappte es den ganzen restlichen Tag nicht mit einem guten Foto, da man fast keine Chance auf einen ruhigen Moment hatte.

Feuchte Graslandschaft mit Pusteblumen in goldenem Licht
Paradebeispiel für goldenes Licht

Ein weiteres Highlight waren die vielen Murmeltiere, die sich im Tal tummelten. Bei einem hatte ich sogar das große Glück, dass es mich sehr nah heranrobben ließ, ohne zu fliehen. Was passiert dann natürlich beim Fotografieren? Der Akku blinkt rot und man hat mal wieder keinen Ersatzakku in der Hosentasche  Da ich die Tiere nicht stören wollte, konnte ich schlecht rufen. Nach einiger Zeit habe ich es mittels Gestikulieren dann doch geschafft, meinen Wanderkollegen zu signalisieren, was das Problem ist. Einen schönen 20 Meter weiten Wurf und entsprechendes Glück beim Fangen später hatte ich dann einen neuen Akku und konnte endlich weiter Bilder machen. Es war ein genialer Moment im Gras so nah bei diesen goldigen kleinen Nagern zu liegen, den ich so schnell nicht vergessen werde. Ähnlich toll wie die Zeit bei den Gämsen in den Vogesen.

Junges Murmeltier im Gras
Junges Murmeltier
Murmeltierwache schlägt Alarm
Murmeltierwache schlägt Alarm
Murmeltier im Versteck
Murmeltier im Versteck
Blick ins Val Maroz in Graubünden
Berge, Fluss und viel Grün

Um die Mittagszeit kamen wir am Ende des Tals an und stiegen über Serpentinen ins Val Maroz hinab. Hatten wir im Val da Cam und beim Abstieg noch wenige andere Wanderer gesehen, sollten das, abgesehen von einem Schäfer, bis zum Ende unserer Tour die letzten Menschen sein, die wir sehen würden. Im Val Maroz ging es linker Hand direkt weiter Richtung Val de la Duana. Bevor wir uns an den Aufstieg mit knapp 400 m wagten, erreichten wir am Fuß des Aufstiegs einen größeren Wasserlauf. Das Wasser hatte dort mehrere kleine Pools gefüllt. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und nutzen das kühle Nass für eine angenehme Erfrischung.

Schweren Herzens schulterten wir dann einige Zeit später jedoch wieder unsere Rucksäcke und machten uns an den Aufstieg. Nach dem (für fast alle) anstrengenden Aufstieg vom Vortag ging es dieses Mal entsprechend langsam nach oben. Das hatte zur Folge, dass wir, als wir oben ankamen, Jonny im Adamskostüm am Seerand rumrennen sahen, während sein Zelt längst aufgebaut war  Davon abgesehen, bot sich ein atemberaubender Blick auf den türkis leuchtenden Lägh da la Duana (2.466 m) und das Val da la Duana.

Lägh da la Duana
Lägh da la Duana

Nach einem Bad im eiskalten Lägh war erstmal Entspannung angesagt. Gegen Abend zog ich dann mit Christopher noch mal für eine Umrundung des Sees los. Dabei entdeckten wir wieder einige Murmeltiere und nutzen die Reflektionen des Sees für ein paar Landschaftsfotos. Aufgrund der Wolkendecke mussten wir jedoch auf den Sonnenuntergang verzichten und kehrten zum Zelt zurück.

Wollgras
Wollgras
Christopher Püschel sitzt auf einem Stein zwischen Wollgras
Entspannung im Wollgras
Lägh da la Duana im Abendlicht
Lägh da la Duana im Abendlicht

Wanderung in Graubünden – Tag 3

An dieser Stelle möchte ich einen kurzen Exkurs machen. Ich habe es schon einmal hier im Blog erwähnt, dass ich letztes Jahr ein 1:1 Coaching bei Daniel Laan gemacht habe. Er hat zwei Stunden damit verbracht, mir an einer kleinen Auswahl meiner Bilder seine Bildbearbeitungstechniken beizubringen. Vor allem hat er dabei eines der Bilder vom Sonnenaufgang im Val Maroz bearbeitet, dass ich euch nicht vorenthalten will. Untenstehend findet ihr den direkten Vergleich der beiden Bilder. Das erste Bild ist meine Bearbeitung des Bildes und das zweite Bild ist seine Bearbeitung. Fairerweise muss ich sagen, dass ich für die Bearbeitung fünf Minuten aufgewendet habe. Er hingegen knapp 45 Minuten. Aber der Unterschied ist schon frappierend und es war sehr spannend zu sehen, was man aus einem Bild alles machen kann. Vor allem wenn man a) das Wissen, b) die Kreativität hat und c) auch die Zeit investiert.

Blick ins Val Maroz
Meine Bearbeitung
Wandern Graubünden Bergell Bild Daniel Laan
Bearbeitung von Daniel Laan
Christopher Püschel steht bei Sonnenaufgang am Berghang
Sonnenaufgang im Val Maroz

Nachdem die Sonne dann die Spitzen der Berge überschritten hatten, stiegen wir zum See ab, um dort noch einmal Fotos des ruhigen Sees mit den Farben des Sonnenaufgangs im Hintergrund zu machen. Die Farben dort waren wirklich traumhaft.

Christopher Püschel sitzt beim Sonnenaufgang an einem See
Sonnenaufgang am Lägh da la Duana
Lägh da la Duana bei Sonnenaufgang
Lägh da la Duana

Nach diesem gelungenen Start in den Tag statteten wir der Schafherde einen Besuch ab, die in der Nähe des Sees graste. Nach einigen Fotos in der Nähe des Sees habe ich mich dann auf den Weg hangaufwärts gemacht. Plötzlich war ich von lautem Blöcken umringt. Wie aus dem Nichts kamen nun dutzende Schafe mit immer größerem Tempo auf mich zugelaufen. Angeführt wurden sie von ihrem Anführer Harold (Wer Harold nicht kennt, klickt am besten auf seinen Namen).

Anfangs noch amüsiert, floh ich immer schneller wieder nach unten ins Tal. Schließlich konnte ich mich auf einen höheren Stein retten, auf den sich nicht mal Harold richtig traute. Leider gibt es keine Bilder von dieser Aktion, da Christopher ziemlich lange damit beschäftigt war, mich auszulachen, bis er merkte, dass die Schafe mich beim Laufen anstießen und tatsächlich “ernst” machten. Nach einigen Minuten konnten wir dann aber ohne weitere Attacken wieder vom Stein runter und uns wieder zurück zum Zeltplatz begeben. Bis heute ist uns schleierhaft, was diese sonst kuscheligen Tiere (Harold eingeschlossen) dazu trieb, zu Killerschafen zu mutieren.

Schaf am Lägh da la Duana
Schaf am Lägh da la Duana
Schafe am Lägh da la Duana
Schafe Teil 2

Gegen Mittag machten wir uns dann wieder auf den Weg und konnten wieder einige Murmeltiere auf ihren Posten entdecken. Schnell wurde klar, warum sie so wachsam waren. Am Himmel flogen plötzlich mehrere Geier mit blutiger Beute nah über uns vorbei. Leider war ich zu perplex, um schnell genug alles einzustellen, sodass nur ein eher dokumentarisches Foto entstand.

Murmeltierwachposten
Murmeltierwachposten
Geier mit Beute
Geier mit Beute

Von dieser Begegnung ganz begeistert, machten Christopher und ich uns in Richtung des Berghangs auf, aus dessen Richtung die Geier kamen, während die beiden Anderen den Weg weiter in Richtung des nächsten Zeltplatzes machten. Nachdem wir unsere Rucksäcke unter einem Felsvorsprung abgelegt hatten, ging es immer weiter bis auf ca. 2.900 m nach oben. Auf dem Weg nach oben konnten wir neben weiteren Geiern auch Steinadler und Alpendohlen bestaunen. Wenn jemand die Tiere anhand der Bilder genau bestimmen kann, würde ich mich sehr über eine E-Mail freuen!

Geier im Flug
Geier im Flug
Steinadler im Flug
Steinadler

Leider ist keines der Fotos so scharf geworden, dass es richtig zufriedenstellend ist. Mir fehlt für solche Actionfotografie auf jeden Fall noch Übung. Mal sehen was die nächste Tour mit etwas mehr Übung in der Zwischenzeit und der X-T2 und ihrem deutlich verbesserten Autofokus bringen wird. Da bin ich schon sehr gespannt. Unser Platz dort oben hielt jedoch noch ein weiteres Highlight für mich bereit: Eine kleine Ansammlung von Edelweiß. Ohne Stativ und andere Objektive musste dann auch hier das 100-400 herhalten, um die Blumen wenigstens zu dokumentieren.

Edelweiß
Edelweiß
Christopher Püschel mit Wanderrucksack
Vollbepackt mit mehr als sieben Sachen

Nach der Rückkehr zum Weg und dem späteren Aufstieg zum Pass da la Duana (2.606 m) erreichten wir nach einem kurzen Abstieg im späten Nachmittag unseren letzten Zeltplatz, den Jonny schon ausgesucht hatte. Mit perfektem Timing erreichten wir kurz vor dem beginnenden Wind und Regen den Zeltplatz und konnten unsere Zelte noch halbwegs im Trockenen aufbauen. Beim Kochen und Essen erwischte uns der Regen dann jedoch immer mehr und es stellte sich als Fehler heraus, keine Regenhose mitzunehmen. Das Wachs meiner Fjällraven Karl hielt den Regen leider nicht im geringsten ab. Das hatte ich definitiv anders erwartet. Nach dem Essen war die Hose dann gut durchnässt, sodass ich heilfroh war schnell in den Schlafsack im Zelt zu schlüpfen. Hätten wir mal lieber im Zelt getrennt gekocht, statt zusammen nass zu werden.

Als der Regen dann nachließ, war ich völlig am Ende und hatte keinerlei Elan mehr das Zelt zu verlassen. Das sollte ich bitter bereuen. Das Wetter wurde immer besser und Christopher machte sich noch einmal auf Erkundungstour. Als er zurückkam zeigte er mir Bilder von Steinböcken und Gämsen aus nächster Nähe. Ich hatte ein ziemliches Deja-Vú bezüglich der verpassten Chancen der letzten Tour und beendete diesen Tag entsprechend enttäuscht. Nun ja, so habe ich mit dem Steinbock für die nächsten Wanderungen noch etwas auf meiner Bucketlist, das ich abarbeiten kann. Think positive undso!

Steinböcke im Gebirge
Steinböcke… leider ohne mich (Bild: Christopher Püschel)

Wandern in Graubünden – Tag 4

An diesem letzten Morgen stand auch der letzte Sonnenaufgang auf dem Programm. Rund um unseren Zeltplatz gab es wenige sehr hohe Erhebungen, weswegen wir uns den erstbesten hohen Punkt aussuchten, von dem aus wir einen guten Blick auf die umgebenden Berge vermuteten. Der Platz entpuppte sich schließlich als nicht ganz optimal, da ein Hügel den direkten Blick auf die Sonne versperrte. Da wir aber nicht mehr genug Zeit hatten diesen Hügel noch zu besteigen blieben wir an Ort und Stelle und genossen entspannt den dramatischen Sonnenaufgang. Die Farben waren wirklich unglaublich intensiv. Zusammen mit den schroffen Felsen hatte man das Gefühl den Schicksalsberg in Mordor aus Herr der Ringe zu sehen.

Sonnenaufgang am Piz Duan
Sonnenaufgang in Mordor

Während des Abstiegs an diesem Tag konnten wir immer wieder Gämsen sehen, jedoch immer nur aus ziemlich großer Entfernung. Kurz vor Mittag zeigten sich die ersten Hütten und auch schon bald die Baumgrenze. In Gespräche und ein Resümee der Tour vertieft erreichten wir gegen Nachmittag den Parkplatz in Vicosoprano. Nun hieß es schweren Herzens Abschied von den Bergen zu nehmen. Aber wir waren uns alle einig, dass 2017 die nächste Tour stattfinden wird.

Wolkenverhangenes Massiv
Wolkenverhangenes Massiv
Gämse im Sprint
Gämse im Sprint
Zerklüftetes Gelände in Graubünden
Zerklüftetes Gelände beim Abstieg
Urige Alpenhütte
Urige Alpenhütte

Mein Fazit zur Wanderung

Nach den Komplikationen im Tessin mit dem vielen Schnee, war diese Tour ein voller Erfolg. Die Landschaft besticht durch tolle Seen, schroffe und felsige Berghänge sowie grüne Täler. Die Tierwelt ist mit Gämsen, Steinböcken, Murmeltieren, Alpenapollo und Greifvögeln wie Adler und Geier ebenfalls beeindruckend und vielfältig. Dazu kommt die Abgeschiedenheit in großen Teilen der Wanderung. Vor allem das Panorama der Berge auf der anderen Seite von Bregaglia war beeindruckend.

Ich kann die Tour jedem empfehlen, der eine Tour abseits der üblichen Routen machen will, ohne auf hochalpines Feeling verzichten zu müssen. Dabei ist der Schwierigkeitsgrad der Wege auch für weniger geübte Wanderer machbar, sofern man die Ausdauer für die Wegstrecken mitbringt. Wenn es nicht noch so viele Ecken in den Alpen zu entdecken gäbe, würde ich schon sehr bald wiederkommen.

Mein Fazit zur Fotoausrüstung

XF 100-400mm mit 1,4x Telekonverter

Aufgrund seiner hohen Brennweite in Kombination mit den APS-C Kameras von Fujifilm ist das 100-400 wunderbar für Wildlife-Fotos einsetzbar. Dazu kommt, dass der AF auch mit den TC noch gut funktioniert. Mit der Bildqualität bin ich sehr zufrieden, auch wenn einige der Fotos auf der Tour nicht die gewünschte Schärfe erreicht haben. Das lag wahrscheinlich mitunter am Autofokus. Außerdem war die Bildqualität bei den Testfotos kein Problem. Mal sehen wie sich das verändert, wenn ich mehr Übung mit dem Objektiv bekomme. So oder so, wer mit seiner Fuji-Kamera Wildlife-Fotos machen will, kommt um das Objektiv nicht drumherum. Man erhält ein tolles Gesamtpaket, das auch durch den sehr guten Bildstabilisator besticht.